- Kernspuremulsion
- Kẹrn|spur|emul|si|on 〈f. 20〉 sehr empfindliche fotograf. Schichten, in denen schnelle elektr. geladene Teilchen entlang ihrer Bahn eine Schwärzung hervorrufen
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Kernspuremulsion,Kernemulsion, lichtempfindliche Silberhalogenidschicht einer Fotoplatte (Kernspurplatte), die für die Untersuchung von kernphysikalischen Umwandlungsprozessen (z. B. Kernexplosionen) und besonders von Vorgängen der kosmischen Strahlung empfindlich gemacht ist. Die Kernspuremulsion besteht ebenso wie die Emulsion einer optischen Fotoplatte aus einer Dispersion von Silberhalogenid in Gelatine, hat aber einen höheren Silberhalogenidanteil (etwa 80 %) als jene (etwa 50 %) und außerdem wesentlich kleinere Korngrößen: 0,1-0,6 μm gegenüber 1-3,5 μm bei optischen Fotoplatten. Kernspuremulsionen sind aufgrund der geringen Korngröße gegenüber dem sichtbaren Licht weniger empfindlich als die üblichen fotografischen Emulsionen und haben eine weit bessere örtliche Auflösung. Durchsetzen Kernbruchstücke oder auch andere geladene Elementarteilchen diese Schichten, so erzeugen sie längs ihrer Bahnen in dichter Folge Ionenpaare, die die Silberhalogenidkristalle entwickelbar machen. Man erhält Punktreihen von Schwärzungskörnern, die den Weg der Teilchen markieren. - Heute werden Kernspuremulsionen nur noch vereinzelt angewandt, wenn elektronische Nachweisgeräte nicht eingesetzt werden können.
Universal-Lexikon. 2012.